Lesung aus dem Gedichtzyklus: „Erft-Land-Splitter – lyrische Notate“
Andreas Rumler/ Moderation: Michael Augustin
Vortrag mit Lichtbildern
Das Erft-Land ist ein Landstrich mit uralten Wäldern, fruchtbar, bewohnt seit der Steinzeit, als Hort wechselnder Kulturen entwickelt er sich. Imperien einander ablösender Priester und ihrer Götter entstanden und gingen unter. Sie bilden als Fragmente im Boden und auf der Erde eine Etagere erlebter und erlittener Geschichte, höfischen Glanzes und kriegerischer Gräuel, waren Orte von Pogromen, sind Heimat der Literatur und Literaten, reich als Chronik, archäologisch zu erforschen und an Geschichten, die erzählt werden wollen. Ein kleines Paradies abseits der Metropolen.
Allein, in weiten Teilen dem Untergang geweiht. Segen und Fluch zugleich: der Reichtum an Braunkohle. Splitter bilden diese Momentaufnahmen als Notate doppelt. Sie zeigen wie in einem Kaleidoskop einzelne Aspekte und das unter Baggerschaufeln abgetragene Land mit seiner splitternden Kultur. Typisch, als Parabeln zu lesen, für Entwicklungen weltweit. Dies Erftland ist auf keiner Karte begrenzt, weit reicht es über die Ufer des Flusses hinaus, lässt sich zurückverfolgen in die ersten ergrabbaren Tage der Menschheit, ragt bis in die Gegenwart, verdient eine glückliche Zukunft.
