Nun gut, ich hätte auch Toilettenpapier schreiben können. Zwar klingt es vornehmer, aber Klopapier schreibt sich eben schneller. Und da der zum Gebrauch dieses Papiers führende Vorgang auch etwas mit notwendigem Tempo zu tun hat, schreibe ich Klopapier. Außerdem legt mein Füllfederhalter real Wert darauf, dass er außer dem Notieren erster Gedanken mit dem Vorgang nichts zu tun hat. Und dies passiert wahrlich nicht sehr oft. In einem Supermarkt nahm das doch zu einem glücklichen Ende führende Drama seinen Anfang. Dessen Namen verrate ich nicht, sie können sich all die Namen selbst aufzählen. Es herrschte große Not im Land, Klopapier war Mangelware. So schickte mich die Meine auch auf die Jagd. Alle Anbieter hatte ich besucht, keiner verfügte über Verkaufsware – bis auf jenen besagten Supermarkt, dessen Namen ich niemals nenne. Eine den Papier-Gang blockierende Rentnerin hatte tatsächlich zwei Packungen Klopapier gerafft. Der von mir an den Tag gelegte Spurt in Richtung Palette hätte jede Olympia-Qualifikation geknackt. Trotzdem, die Palette war leer. Die alte Dame stand mit zwei Packungen der Rollenware vor der Kasse. Nach meinem Passieren war es nur noch eine Packung. Nur sehr ungern denke ich an eine grelle Stimme, ihren Griff an meine Leiste und den folgenden seitlichen Überwurf. In früherer Zeit war sie leibhaftig Meisterin im Judo gewesen. Ich wusste es ja nicht. Das war sehr schade. Schon gut, ich kürze ab. Diese flugs angerückte Papier-Polizei verhaftete mich und steckte mich in die kleinste Zelle – mit WC. Und alles wurde gut. Die vorhandene Restrolle wanderte in meine Unterhose. Amnestie International und der PEN sorgten für meine Freilassung. Die Meine nannte mich nach Sichten der Beute einen Tiger

Peter Reuter