Wo sie die wilde Schlacht geschlagen haben,
O lauscht nicht auf dem Feld nach Lerchensange!
Da kreischt die Krähe nur nach blankem Fange,
Dann kommen erst die Geier und die Raben;

Sie kommen zu beerben, zu begraben;
Dann kommt Erstarrung, Schweigen, lange, lange
Bis spät der Sämann kommt vom nächsten Hange,
Zu streuen seines Saatkorbs neue Gaben.

Als läg’ im Körnlein eine Liederseele,
Erhebt sich dann aus seinem Aehrenmeere
Die Lerche, eine sangbegabte Aehre. –

»Wann steigt aus goldner Saat die goldne Kehle?«
Mich dünkt, die Todten sind noch unbegraben,
Noch währt die Zeit der Geier und der Raben.

von Anastasius Grün