Christine Sterly-Paulsen

Christine Sterly-Paulsen, geb. 1970 in Mainz, seit 1984 in Hamburg zu Hause. Studium der Ethnologie und Romanistik. Zahlreiche Auslandsaufenthalte und Reisen, darunter zwei ethnobotanische Feldforschungen auf Madagaskar. Wissenschaftliche Veröffentlichungen unter dem Namen Christine Paulsen, davon eine in Buchform: “Pflanzenmedizin in einer Dorfgemeinschaft im Südwesten Madagaskars”, 1999. Übersetzerin für Französisch, Englisch und Malagasy. Illustrierte vier Bilderbücher rund um “Algenbart” und ein Tarot (“Sternenschau”, 2020). Aktuell ist sie mit Zeichnungen zum Thema „Bismarck Antiautoritär“ in der Zitadelle Spandau vertreten (Ausstellung „Bismarckstreit“). Erste literarische Veröffentlichung war 2008 der Roman “Mangabé”, seitdem erschienen etliche Beiträge in Anthologien, 2021 die dystopische Erzählung „Gegenliebe“ und 2023 der Kriminalroman „Abrechnung in Sagres“.

https://www.sterly-paulsen.de/

Unterschiedlicher könnten die Zwillingsschwestern Judith und Rebecca nicht sein. Dennoch sind sie natürliche Verbündete. Isoliert von der Außenwelt wachsen sie in einem streng religiösen Elternhaus auf. Statt in die Schule zu gehen, lernen sie Latein beim Vikar ihres Vaters, die freien Stunden verbringen sie mit Schnapstrinken in ihrem Geheimversteck, und im Alter von fünfzehn Jahren ergreifen sie die Flucht. Ziel der Reise ist Rom, schließlich spricht man dort Latein. Stattdessen geraten sie in ein skurriles Dorf in Portugal. Mit einer ungesunden Portion Naivität machen sie sich auf, die Welt zu entdecken und entdecken vor allem sich selbst.

438 S., geb., 28 € (ISBN 978-3-96763-308-5)
438 S., kt., 18 € (ISBN 978-3-96763-307-8)

Leseprobe

Leseprobe zu “Erft-Land-Splitter” von Andreas Rumler

weitere Titel

Im Südwesten Portugals, wo im Winter die Wellen an die steilen Klippen brechen, liegt das verschlafene Sagres. Im Herbst 1999 ist die deutsche Anwältin Gida vor Ort, um eine Erbschaftsangelegenheit zu regeln. Doch eines Morgens wird ein anderer Deutscher auf dem Kap gefunden – tot. Für die lokale Polizei ist es ein unlösbarer Mordfall, aber nicht für Gida. Ihre natürliche Neugier lässt ihr keine Ruhe. Sie stößt auf die Spuren einer mächtigen Familie und auf eine Mauer aus Schweigen. Gida erkennt, es geht um die Begleichung einer alten Rechnung, deren Wurzeln in der Zeit der Salazar-Diktatur liegen.

In Cleos Welt herrschen Ordnung und Sicherheit, die Straßen sind verwaist und Kinder verboten. Mit ihrem Geliebten Jacques träumt sie davon, der alles umfassenden Kontrolle zu entkommen. Als Jacques verschwindet und die Wohlfahrtsbehörde Cleo mit Verhaftung droht, wird das Spiel mit der Flucht zur unheimlichen Realität. Cleo irrt durch eine feindliche Gegenwart, nur mit einer Umhängetasche und ihren Erinnerungen. So betritt sie die unsicheren Zonen, den abgesperrten und verwahrlosten Teil der Stadt. Christine Sterly-Paulsen entwirft eine düster-poetische Dystopie, in der die Sehnsucht nach einer besseren Welt noch nicht gestorben ist.

Der Kulturmaschinenblog

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Sich fügen heißt lügen. Heute vor neunzig Jahren wurde Erich Mühsam, einer der mutigsten und aufrichtigsten Menschen, Dichter und Anarchist, im KZ Oranienburg ermordet. Acht Tage, ehe man ihn verhaftete, am 20. Februar 1933, hielt er seine letzte öffentliche Rede, vor...

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Bomben am Strand

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